Radeln ohne Alter Deutschland e.V.

Die einzelnen Deutschland-Standorte sind unterschiedlich organisiert: Meist läuft die Organisation der Rikschafahrten über einen Verein, der nur für RoA gegründet wurde (z.B. Radeln ohne Alter Bonn e.V.) oder über bereits bestehende Vereine, die die Koordination übernehmen (z.B. Biomobil- VerbraucherGemeinschaft Braunschweig e.V.) oder es ist eine Einrichtung selbst, die sich eine oder mehrere Rikschas angeschafft hat und die Fahrten koordiniert (bspw. St. Josef Seniorenzentrum in Bornheim).
Aber auch Kommunen oder Städte werden zu Botschaftern von Radeln ohne Alter und bringen die Idee ins Rollen (z.B. Stadt Korbach, Stadt Essen, Stadt Braunschweig (Bürgerstiftung).

Der gemeinnützige Dachverband Radeln ohne Alter Deutschland e.V. in Bonn unterstützt seit 2020 neue RoA-Standorte bei der Gründung. Als Interessensvertretung und zentrale Anlaufstelle informieren, unterstützen und vernetzen die Mitglieder des Dachverbandes die unterschiedlichen „Radeln ohne Alter Standorte“ deutschlandweit und schaffen somit Synergien.

Mehr Informationen zu den einzelnen Standorten gibt es hier.

Die nachfolgende Geschichte soll als Beispiel dienen, wie nichts schöner ist, als die Freude mitzuerleben, die auf und um die Rikscha bei den Ausfahrten entsteht. Immer sind es Menschen, die das Herz am rechten Fleck haben.

Berlin
RoA Berlin
Calle Overweg
Tel.: 030 78890393
E-Mail an: Radeln ohne Alter Berlin
berlin_calle_pilotEine Ausfahrt – Es kann so einfach sein

Es war ein voller Arbeitstag, aber ich hatte noch 2 Stunden Zeit und die Sonne schien – ideal für eine Rikscha-Ausfahrt. Ich hatte  bei der Einführungsveranstaltung im Seniorenzentrum Schöneberg einen interessanten alten Herren kennengelernt, den ich gerne fahren wollte. Aber der sagte mir am Telefon ab. Diskutieren war zwecklos. Also wies mir die Heim-Mitarbeiterin zwei Freundinnen zu, beide mit leichterer bis mittlerer Demenz, 88 und 91 Jahre alt. Auf sie war ich –ehrlich gesagt– weniger neugierig. Ich wusste nicht, was sie mir bei unserer gemeinsamen Ausfahrt würden erzählen können.

Kaum aber war ich mit den beiden alten Damen über die Hauptstraße hinweg zum Park gelangt, da fingen sie an, in Ohs und Ahs auszubrechen, gerade so, als hätten sie noch nie einen Teich, sonnenbeschienenes Laub oder herumtobende Kinder gesehen. Sie wollten gar nicht aufhören, mir zu danken, nahmen jeden Hubbel auf dem Weg als lustiges Abenteuer, lobten meine Fahrkünste, lachten. Passanten zauberte unser Erscheinen ein unwillkürliches Lächeln ins Gesicht, und die beiden Alten winkten ihnen zu, riefen Wildfremden fröhliche „Hallos“ entgegen. Sie machten unsere kleine Fahrt zu einer Feier ihres Dabeiseins im öffentlichen Leben. Und sie erzeugten um uns herum eine Blase aus guter Laune. Lächeln sammeln… Schließlich verbot ich den Beiden das Dankeschön, weil es mir selber solchen Spaß machte! Ich musste erkennen, dass es egal war, ob sie interessante Gesprächspartnerinnen abgaben. Was sie mit mir teilten, war ihr Glück.  Ich bekam unfassbar viel davon ab. Das Wichtigste im Leben kann sehr einfach sein.

(Calle Overweg, Gründer Radeln ohne Alter Berlin)